Forschungsergebnisse


Kompetenzen und Weiterbildung im Wandel

Zentrale gesellschaftliche und wirtschaftliche Trends wie der demographische Wandel, die Digitalisierung und die ökologische Transformation führen zu veränderten Anforderungen an Unternehmen und Kompetenzen ihrer Mitarbeiter*innen.

Im Rahmen des Weiterbildungsverbundes Rheinland-Pfalz „InSkills2Go“ haben wir nicht nur Unternehmen interviewt, sondern auch Beschäftigte zu diesen Themen befragt.


Interview-Reihe mit Unternehmen

Im Rahmen des Weiterbildungsverbundes Rheinland-Pfalz wurden Unternehmen aus den Branchen Metall und Elektro, Automotive sowie der chemischen Industrie zur Weiterbildung und Digitalisierung befragt (Stand Juni 2022).


Die befragten Unternehmen sind sich einig:

Digitale Kompetenzen werden immer wichtiger. Das sehen nicht nur Unternehmen, sondern auch Beschäftigte so. Außerdem sehen die Unternehmen eine Entwicklung hin zum prozessorientierten, agilen und flexiblen Arbeiten, wodurch besonders soziale Kompetenzen wie die Kommunikations- und Teamfähigkeit aber auch Analysefähigkeiten noch stärker in den Fokus rücken. Teamfähigkeit nannten auch viele Beschäftigte.

Seit der Corona-Pandemie hat die Anzahl an digitalen Weiterbildungsformaten erfahrungsgemäß zugenommen. Dennoch bleiben Präsenzveranstaltungen und Weiterbildungsmaßnahmen am Arbeitsplatz – gerade im gewerblichen/produzierenden Bereich – weiterhin sehr wichtig. Und bei den Beschäftigten auch immer noch am beliebtesten.

Die meisten der befragten Unternehmen wählen die angebotenen Weiterbildungsmaßnahmen jedoch bisher nicht anhand einer strukturierten und regelmäßig aktuell gehaltenen Kompetenzanalyse der Mitarbeitenden-Qualifikationen aus. Häufig werden Maßnahmen als eine Art „Katalog“ angeboten, aus denen die Mitarbeitenden und Führungskräfte die passenden Angebote selbst auswählen können. Das deckt sich mit den Angaben der Beschäftigtenbefragung. Eine konsequente und aufeinander aufbauende Qualifizierungsplanung ist oft nicht gegeben!

Die Unternehmen selbst sehen es daher auch als eine große Herausforderung, die Weiterbildungsangebote strukturiert, effizient und dynamisch aufzubauen, indem regelmäßig neue Maßnahmen angeboten werden und die Mitarbeitenden nachhaltig begleitet werden.

Unabhängig von der Größe des Unternehmens bedarf es dazu auch einer strukturierten Kompetenz- und Bedarfsanalyse als Grundlage für nachhaltige, zielgerichtete Weiterbildung.

Hierfür bietet der Weiterbildungsverbund z.B. die IT-Tools PYTHIA und SIBYL kostenfrei an:


Zusätzlich zu dieser Zusammenfassung finden Sie untenstehend die Ergebnisse zum Download:


Umfrage von über 520 Beschäftigten

Im Rahmen des Weiterbildungsverbundes Rheinland-Pfalz „InSkills2Go“ wurden über 520 Beschäftigte aus den Branchen Metall und Elektro, Automotive sowie der chemischen Industrie zur Weiterbildung und Digitalisierung befragt (Stand Januar 2023).

Die dargelegten Kernergebnisse basieren auf einer übergreifenden Analyse aller drei Branchen.


Aktuelle Kompetenzen mit hoher Bedeutung:

  • Teamfähigkeit (51%)
  • Fachspezifische Kenntnisse (38%)
  • Belastbarkeit (38%)
  • Kommunikationsfähigkeit (36%)
  • Eigenmotivation (28%)

Zukünftige Kompetenzen mit hoher Bedeutung:

  • digitale Kompetenzen (44%)
  • Belastbarkeit (33%)
  • IT-Kompetenzen (30%)
  • Lernbereitschaft (28%)
  • Teamfähigkeit (25%)

Die Hauptherausforderung der befragten Beschäftigten liegt für Ihr Unternehmen in der Fachkräftegewinnung. Dennoch zeigt sich, dass die Befragten optimistisch in die Zukunft ihres Unternehmens blicken.

Was ändert sich mit der Digitalisierung:

  • Chancen für ihr Unternehmen (84%)
  • Erhöhte Arbeitsbelastung (38%)
  • Reduzierung der Arbeitsbelastung (16%)
  • keine Veränderungen (45%)

Was wünschen sich die Beschäftigten hierbei:

  • mehr Weiterbildungsangebote
  • verbesserte Kommunikation
  • Offenheit
  • Transparenz

Weiterbildung ist ein essenzieller Teil für die berufliche Zukunft

Betriebe sind gefordert, mehr systematische Qualifizierung anzubieten

Die Bedeutung von Weiterbildung für die berufliche Zukunft sehen 85% der Teilnehmenden als wichtig an. Bevorzugte Weiterbildungsformats bei 90% der Befragten sind Präsenzveranstaltungen, während 57% virtuelle Angebote bevorzugen.

Bei 59% der Befragten sind Führungskräfte eine wichtige Quelle für Impulse zur persönlichen und beruflichen Entwicklung. Allerdings geben 41% an, dass ihre Unternehmen keine systematische und konsequente Weiterbildung ihrer Beschäftigten anbieten. Daher überrascht es auch nicht, dass 76% eigeninitiativ ihre Weiterbildungen planen.


Zusätzlich zu dieser Zusammenfassung finden Sie untenstehend in der Gesamtauswertung weitere Informationen und Analysen der Befragung sowie detaillierte Auswertungen für die Branchen Metall und Elektro, Automotive sowie die chemische Industrie zum Download.